Verteilergetriebe Ausgangslager tauschen XPII

  • Wie an vielen Explorer war auch an meinem das Ausgangslage des Verteilergetriebe zur Hinterrad Achse ausgeschlagen.
    Nach langen Überlegungen wie ich dies am besten wieder instand setze, habe ich mich mit ein paar Maschinenbauingenieure unterhalten.
    Deren Empfehlung war das Lager ein zu kleben.


    Anbei vorab Video vor der Reparatur und nach der Reparatur.


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    Nach ca 4000 Kilometer Fahrleistung
    Das quietschende Geräusch sind die Gummilager.



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    Gruesse Uli

    Klar bist du schneller

    aber ich fahre vor dir :biggrins:

  • Was wird benötigt:
    1 * 6306 Rillenkugellager 6306 offen 30x72x19 mm
    1 * W-BASL-40-62-12 Wellendichtring / Simmerring BASL 40x62x12 mm verfügt über eine zusätzliche Schutzlippe gegen Staub und Dreck
    1 * LOCTITE® - Buchsen- und Lagerkleber 638



    Nun zur eigentlichen Reparatur.
    Verkleidungsblech unter dem Verteilergetriebe abbauen. Kardanwellen markieren damit sie wieder an der gleichen Position montiert werden.
    In einer Serviceanleitung von Ford wird erwähnt dass das Verdrehen der Kardanwellen um 45° eine leichte Unwucht beseitigen kann. Somit kann natürlich eine anders montierte Kardanwelle auch dann eine Unwucht verursachen.


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    Zum Abbau das Verteilergetriebe habe ich vorab ca 2l Öl aus dem Automatikgetriebe entfernt. Durch Absaugen.
    Dies dient dazu dass nicht so viel Öl herausläuft. Das Automatikgetriebe ist zum Verteilergetriebe hin nämlich offen.
    Am Verteilergetriebe habe ich auch vor dem Ausbau das Öl abgelassen.


    Als nächstes den Verbindungsstecker auftrennen Punkt bei den älteren Modellen ist noch oben ein Stecker für den Tachogeber. Wenn dieser vorhanden ist nicht vergessen abzuziehen.


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    Nach diesem Vorgang wurden die 5 Verbindungsschrauben zwischen Verteilergetriebe und Automatikgetriebe gelöst. Es können nicht alle Schrauben entnommen werden. Eine Schraube kann nur nach hinten gezogen werden jedoch nicht ganz heraus. Dies ist aber kein Problem.
    Dann kann das Verteilergetriebe nach hinten abgezogen werden. Es kommt an der Verbindungsstelle dann etwas Öl heraus.


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    Nun muss die Zentralschraube gelöst werden Punkt dazu habe ich eine U-Schiene und zwei von den Schrauben für die Kardanwelle verwendet. Mit einer hochwertigen Nuss und dem passenden T-Stück konnte ich die Mutter lösen. Diese sitzt sehr fest. Die Schrauben der Kardanwelle haben dies gut überstanden. Ist natürlich eine Redneck Methode.


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    Den Flansch einfach herausziehen. Unter der Mutter befindet sich eine Gummidichtung. Diese muss gegebenenfalls getauscht werden.
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    Nun die vier Schrauben vom Stellmotor entfernen. Rot markiert. Danach den Stellmotor abziehen.
    Alle Torx Schrauben rund und das Getriebe herausdrehen.


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    Mit einem großen Schraubenzieher leicht die Gehäusehälften auseinander drücken an den Laschen.
    Dies geht anfangs schwer da die Gehäusehälften verklebt sind mit Dichtmasse.


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    Zum endgültigen auseinanderziehen die Welle des Stellmotors herunterdrücken während dem Abheben des Deckels.
    Wahrscheinlich wird die Welle im VTG aus ihrer Halterung rutschen. Dies ist jedoch kein Problem.
    Es ist nur aufzupassen die Welle nicht zu verkanten da der dünne Pin am Ende gehärtet ist und leicht abbrechen kann.


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    In der abgenommenen Gehäusehälfte befindet sich nun eigentlich noch das Lager und ein Sicherungsring.
    Den Sicherungsring zusammendrücken und aus der Nut entnehmen.
    Danach kann das Lager herausgezogen oder herausgeschlagen werden. Auf dem Foto ist das Lager schon ausgebaut da ich die Aufnahmen an schon einem bearbeiteten Getriebe gemacht habe.


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    Auf diesem Bild ist die Reihenfolge der Teile erkennbar. Unter dem Lager befinden sich noch diese zwei Teile b.z.w. noch ein Zahnrad zum Antrieb des Tachos. Dieses Zahnrad ist aus Kunststoff. Ist nur in den älteren Verteiler getrieben enthalten.


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    Auf den folgenden Bildern ist das Kugellager zu sehen. Beim Drehen des Kugellagers merkt man dass es starken Verschleiß aufweist und hakt. Man kann ihnen und außen bereits erkennen dass das Lager sich im Sitz gedreht hat.


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    Nun noch den Simmering herausschlagen.


    Den Lagersitz gründlich reinigen und entfetten. Als Kleber wurde Loctite 638 verwendet. Dieser kann ein Lagerspiel bis zu 0,25 mm überbrücken.


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    Den Lagersitz nur in der oberen Hälfte mit Klebstoff benetzen. Danach wird das neue Lager eingepresst oder eingeschlagen. Man hat ca 5 Minuten Zeit. Wenn das Lager eingeschlagen ist den oberen Rand noch mit Klebstoff vorsichtig befüllen.


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    Danach die Nut für den Sicherungsring gründlich reinigen. Die Bilder sind nur Beispiele.
    Jetzt wieder den Sicherungsring einsetzen.
    Dann Gehäusehälfte umdrehen und auf der Unterseite den überschüssigen Kleber entfernen. Es darf kein Klebstoff in das Kugellager gelangen.
    Das ganze sollte im günstigsten Fall 48 Stunden aushärten.


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    Gruesse Uli

    Klar bist du schneller

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  • Da das Getriebe gerade offen ist kontrollieren ob die zwei Kunststoffführungen für die Schaltwelle noch vorhanden und intakt sind.
    Auch den Ölfilter mit Magneten der Ölpumpe herausziehen und reinigen.
    In diesem Zuge auch die Dichtflächen der Getriebegehäuse Hälften reinigen.


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    Vor dem Zusammenbau den Sitz der drei Kugeln unter der Magnetbremse kontrollieren.
    Falls die Kugel nicht an ihrem Platz bleiben wollen ein ganz klein wenig Fett verwenden.


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    Jetzt habe ich die Dichtflächen mit Dichtmasse dünn bestrichen.


    Die Schaltwelle des Stellmotors wieder einsetzen und in die Schaltgabel einhängen.
    Durch drehen der Schaltwelle muss ich dann die Schaltgabel auf und ab bewegen.




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    Nun kann die obere Gehäusehälfte wieder aufgesetzt werden.
    Es muss darauf geachtet werden diese nicht zu verkanten und dass die Schallwelle in die Führung rutscht.
    Die Schaltwelle ist eines der längsten Teile.


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    Wenn die Hälften wieder richtig aufeinander sitzen die Schaltwelle von Hand drehen. Man hört wie die Schaltgabel arbeitet.
    Wenn sie klemmt en wenig die Getriebewellen drehen. Dann muss es gehen.


    So sollte die Welle stehen. Auf H.


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    Alle Torx Schrauben wieder eindrehen und festzeihen.
    Unter dem Stellmotor habe ich den "Ring" der Auflage mit etwas Dichtmasse bestrichen um das Eindringen von Wasser zu erschweren.
    Stellmotor wieder montieren mit den 4 Schrauben.


    Als letztes unter den Simmering die Teile / Ringe einsetzen. SImmering einschlagen. Auf innen und Außenseite achten wenn einer mit Schmutzschutz verwendet wurde.


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    Flansch aufsetzen und verschrauben. Wieder mit der U-Schiene.


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    Noch das Ganze in umgekehrter Reihenfolge einbauen. Wenn die Dichtung zwischen Automatikgetriebe und VTG gelitten hat entweder austauschen oder mit Dichtmasse einsetzen. Dichtmasse sparsam verwenden, das Getriebe ist ja offen... damit keine Dichtmasse ins Automatikgetriebe kommt.

    Gruesse Uli

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  • drei?

    Gruß Winne


    Wenn die Sonne des Wissens tief steht, werfen auch geistige Zwerge lange Schatten


    Natürliche Blödheit schlägt künstliche Intelligenz....


    99er XLT SOHC 2xx PS
    Prins VSI

  • wenn man zu früh guckt..... :D


    mal wieder ne Top-Doku :thumbup:

    Gruß Winne


    Wenn die Sonne des Wissens tief steht, werfen auch geistige Zwerge lange Schatten


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    99er XLT SOHC 2xx PS
    Prins VSI

  • Bin neu hier und habe einen 98er Explorer.

    Mit was für einem Schlüssel löst man die Vielzahnschrauben am Übergang Kardanwelle zur Hinterachse und Verteilergetriebe?

    Danke im Voraus

    holzjunkymf133

  • So nun eine neue Meldung zum eingeklebten Lager.
    12000 Km runter und es wackelt kein bisschen.

    Wie sieht es heute aus?


    Hab da auch noch einen Patienten im Regal dem ich eine kleben müsste.


    Wolle

    Außer Ford keine Vorbesitzer, Ford Explorer 4X4, 4.0 SOHC, Build Date 01/10/96, EZ97, 152 KW, dark lapis metallic KN/M6681,KM: 3ooooo,
    VIN: 1FMDU34E8VUA67356, Prins Autogas, AIRLIFT 59514, Bilstein