Ich denke, das es für dem einen oder anderen schon interessant ist, wie man mit der Diagnose-Software ein Problem an der Gasanlage lösen kann. Bzw. wie ich es lösen konnte.
Vorab - ich hatte keine Ahnung von LPG-Gasanlagen und habe auch jetzt noch nicht so wirklich viel mehr als ein paar Grundbegriffe. Aber wer hat das schon ... ?
Mein Problem.
KME Gasanlage schaltete sich kurz nach dem zuschalten sofort ab, der Warnton piepte und die blau/rote Lampe zeigt ein Dauerblinken. Ich konnte also nur auf Benzin fahren. Ist ja nicht im Sinne des Erfinders.
Also erstmal ein Diagnose-Übertragungskabel besorgt und die entsprechende Software auf mein Laptop geladen.
Ging auch relativ easy zu installieren und zu öffnen.
Jetzt zum Auto und das Kabel an die entsprechende Buchse (in der Nähe vom Gasanlagensteuergerät zu finden) eingesteckt und mit dem Laptop verbunden.
Motor an und die Software geöffnet. Wenn nicht automatisch verbunden wird, dann auf der Startseite den entsprechenden Button drücken.
Klappt das, leuchten auch die Dioden auf dem Übertragungskabel.
Auf der Seite Ablesungen sieht man die ersten Daten. Drehzahl, Benzindüsen-Einspritzzeiten, Temperaturen.
Gasbetrieb funktioniert nicht.
Auch sieht man sofort - rot hinterlegt - warum nicht.
In meinem Fall, der (Gas)druck ist zu niedrig. Laut Anleitung soll der irgendwo zwischen 0,6 und 1,4bar liegen.
Auf der Seite Diagnostik erscheinen Fehlercodes und ihre Beschreibungen.
Bei mir war es E1041 - Gasdruck zu niedrig / Tank leer.
Hier die jetzt leere Seite:
Nun gibt es verschieden Bauteile die als Ursache in Frage kommen.
Ein oder beide Magnetventile (einer am Tank und einer am Verdampfer) schalten nicht. Oder der MAP-Sensor ist ausgefallen. Oder ...
Man hört beim zuschalten ein klacken der Magnetventile. Zumindest das vom Tank ist deutlich zu hören wenn es funktioniert. Im Motorraum sind da die Nebengeräusch etwas hinderlich.
Einen ersten Test kann man machen, indem man an die Spulen der Magnetventile 12V anlegt. Polung ist egal. Klacken muss es.
Klacken beide, kann man am Laptop auf der Seite Diagnostik (erweiterte) die beiden Magnetventile (hier nur als Ventile bezeichnet) mit dem roten Button einschalten. Beide werden immer zusammen geschaltet.
Wenn sich jetzt der Gasdruck an der Anzeige ändert, ist es ein Zeichen, das der MAP-Sensor reagiert und offensichtlich funktioniert.
Würde sich die Anzeige nicht ändern, hat man wahrscheinlich das Problem schon gefunden. Ein defekter MAP-Sensor ist wohl oft die Ursache eines Ausfalls der Gasanlage.
In meinem Fall scheint alles elektrisch zu funktionieren. Trotzdem kommt kein Gas vorne an.
Da könnte ein mechanisches Problem vorliegen. Das Abschaltventil, was mit dem Magnetventil am Verdampfer geregelt wird ist ggf. verklemmt.
Oder wie in meinem Fall ...einfach der Gasfilter bzw. dessen Dichtring verkehrt eingebaut worden.
Egal. Problem erkannt ... und gebannt.
Gasanlage läuft jetzt. Nur noch die Einstellung vom Gasdruck muss ggf. reguliert werden.
Das macht man an der Inbusschraube am Verdampfergehäuse. Rein schrauben = Druck vermindern raus demzufolge = erhöhen.
1,42 bar war etwas viel.
Habe sie auf 1,20 bar eingestellt.
Ob das jetzt optimal ist, muss ich noch recherchieren.
Die anderen Seiten sind noch Neuland für mich.
Im Konfigurationsassistent sieht man technische Daten zur Gasanlage.
Und zum Fahrzeug.
Hier kann man auch die Umschalttemperatur einstellen.
Auch was das Thema Kalibrierung / Optimierung angeht bin ich noch unbefleckt. Da muss ich mich erst mal schlauer machen.
Eventuell gibt es ja her einen, der da schon tiefer in der Materie drin steckt.
Im Moment bin ich erst mal froh, das die Anlage wieder läuft. Und ohne diese Diagnosesoftware, hätte ich mir wahrscheinlich noch lange eine Wolf nach der Ursache des Problems gesucht.