Ablagerung im Ventildeckel

  • Hallo zusammen. Ich habe mir vor ein paar Tagen einen ´94Ford Explorer zugelegt.
    Jetzt beim kontrollieren haben wir eine sandfarbene cremige Masse im Ventildecken entdeckt. ;(
    Daher meine Frage: Kann dies die Zylinderkopfdichtung sein, oder ist das bei dem Modell normal???

  • Hallo eric,


    das liest sich wirklich wie Wasser im Öl, also ich tippe mal auf die Kopfdichtung, möchte aber lieber boch warten bis Mitglieder hier posten, die mehr Ahnung von den Motoren haben wie ich.


    Gruß Thomas

  • hi,


    also sowas hatte ich auch schonmal :)


    war zwar kein Ford Explorer aber motor ist motor


    bei dem wagen war es die kopfdichtung


    aber lassen wir die leutz mit erfahrung noch was sagen

  • Ich hab' sowas selber noch nicht gesehen, aber nach der Beschreibung würd' ich auch auf Wasser im Öl tippen.


    In dem Fall würd' ich sagen, dass man um einen Tausch beider Kopfdichtungen und eine gründliche Motorspülung nicht herumkommt... :(

  • Das kann mit großer Wahrscheinlichkeit nur so sein.
    Fraglich ist nur, wie das Wasser in den Ölkreislauf kommt.


    Kopfdichtung wäre das kleinste Übel.


    Nur mit Dichtungen ist es nicht getan, zumindest sollte geprüft werden, ob der Kopf noch plan ist und sich nicht schon verzogen hat.


    Wenn es sehr schlimm wird, merkst du es, wenn du morgens beim Starten eine Dampfwolke aus verbranntem Wasser aus dem Auspuff jagst.


    Aber so schlimm wird es wohl hoffentlich noch nicht sein. :(

  • Im Wesentlichen gibt's ja zwei Möglichkeiten: entweder gelangt durch eine Undichtheit Wasser in's Öl, oder Wasser in den Zylinder. (natürlich gibt's ja auch die Verbindung der zwei Probleme)


    Wenn "nur" Wasser im Öl ist, muss nicht zwingend auch weisser Dampf aus dem Auspuff kommen. Der Wasserverlust kann sich in Grenzen halten, der Motor muss nicht heiß laufen und Verfärbungen der Abgase können noch lange unauffällig sein. Natürlich kommt's durch den zunehmenden Anteil von Kühlflüssigkeit in der Schmierung zu einem erhöhten Verschleiss.


    Am Sichersten ist es, die Zylinderköpfe abzunehmen und dann die Zylinder und die Köpfe unter druck überprüfen zu lassen, also "abdrücken" zu lassen. Ein Riss in einem Kühlkanal kann nämlich sehr leicht zu Wasser im Öl führen, aber mit blossem Auge sieht man den u.U. nicht, bzw. kann sich ein Riss an einer verborgenen Stelle befinden.


    Eine Beschädigung der Kopfdichtung sollte man eigentlich auch gleich nach der Demontage der Köpfe erkennen können, sofern die Dichtungen dabei nicht in Mitleidenschaft gezogen werden.


    Da sich die Kosten für solche Reparaturarbeiten ziemlich rasch in bemerkenswerte Höhen aufschwingen können, würde ich einmal ein ernstes Wörtchen mit dem Verkäufer reden. Es kann u.U. aber sein, dass der das selber über längere Zeit gar nicht gemerkt hat. Auf jeden Fall wird's eine Menge Arbeit...

  • Sofern nicht ausdrücklich Gewährleistungsausschluß vereinbart wurde auf jeden Fall beim Verkäufer reklamieren, solange noch die Zeit dazu ist. Sonst ärgert man sich nur das man selbst in die Tasche greifen muß. Sollte Gewährleistung ausgeschlossen worden sein folgendes :


    Bevor man die Köpfe runterreißt sollte man mal schauen, ob Kühlwasser verbraucht wird. Dazu täglich den Ausgleichsbehälter überprüfen. Ferner mal nachsehen, ob sich Öl im Kühlwasser befindet ( riecht man, und man sieht´s auch wenn die Brühe schwarz ist ).


    Wenn sich auch Öl im Kühlwasser befindet liegt die Vermutung nahe, das an einer kopfdichtung ein Steg zwischen Wasser- und Ölbohrung defekt ist. Man kann dann versuchen, mittels Zugabe von Bar´s Leaks diesen Defekt zu verschließen. Vorher Kühlwasserkreislauf spülen. Nach der Zugabe / Einbringung von Bar´s Leaks wie vorgeschrieben den Motor ca. 30 minuten im Betrieb bewegen. Danach sollte man gleich Motoröl und Filter wechseln, um Kühlwasserreste aus dem Ölkreislauf rauszubekommen.


    Den Kühlwasserausgleichsbehälter im Auge behalten, wird kein Wasser mehr verbraucht kann es immer noch vorkommen das Ölreste sich dort ansammeln, zur Sicherheit dann den Ausgleichsschlauch vom Kühler abziehen, den Behälter leerlaufen lassen, spülen, und wieder befüllen.


    Wenn das ganze nichts bringt kannst du von einem größeren Riß ausgehen, dann müsen die Köpfe runter. Kann sein das die Dichtung an einer Stelle durchgebrannt ist kann aber auch an einem der Köpfe liegen, das sieht man dann aber erst wenn sie unten sind.

  • so eine soße habe ich auch schon gesehen - bei einem opel astra. als wir die ganze chause geöffnet hatten und die zylinderkopfdichtung entfernt war, sahen wir das malleur:
    ein kleiner riß der sich zwischen einem wasserdurchlauf und einem zylinder gebildet hatte. so gelangte das wasser nach und nach in den zylinder und....vermischte sich mit dem öl.
    zum glück war der riß nicht allzutief und man konnte ihn durch planschleifen des zylinderkopfes (fachbetrieb damit er auch wirklich plan wird!!!) verschwinden lassen.


    trotzdem: ärgerliche und teure angelegenheit! #devil#

  • Der Ford Explorer der ersten Baureihe hat doch einen bodengesteuerten Ventiltrieb, also über Stößelstangen, oder ? ( man mag mich bitte korrigieren, wenn dem nicht so ist.... )
    Da ist das ab- und anbauen der Köpfe noch das geringste. Die Planerei geht da schon bisl mehr ins Geld, vor allem müßten beide Köpfe gleich geplant werden um eine gleichmäßige Kompression zu gewährleisten.


    Die Frage ist dann eher, wie lange es die Ventilsitze noch mitmachen, denn höhere Kompression bedeutet auch höhere Belastung für die Ventilsitze.... In dem Zusammenhang würd ich dann auch gleich die Schaftdichtungen erneuern...

  • Danke an alle für eure schnelle Hilfe.
    Werde dann heute mal mit dem Bars Leak starten. :top:
    Vielleicht habe ich ja Glück und es klappt.
    Wenn nicht, dann Prost Mahlzeit. :ditsch:
    Aber ich habe noch keine Verfärbungen am Auspuff.
    Daher bin ich noch guter Dinge.

  • Anmerkung : Bar´s Leaks gibt´s in verschiedenen Ausführungen, meist wird aber "nur" das Kühler-Dichtungsmittel angeboten - das ist allerdings auch das, was du benötigst. Nur damit du dich nicht wunderst, wenn dein Händler verschiedene Produkte von Bar´s haben sollte.

  • Danke Crizz.
    War schon im Internet auf Suche und habe es bei ATU für 11.95 gefunden. :)
    Werde nachher mal eine Portion kaufen und dann Daumen drücken. #jubel#

  • Wichtig ist vor allem, das du es wie auf der Dose aufgedruckt anwendest. Da sind Kristalle drin, die müssen mit der Brühe zusammen in den Kühler - alles muß rein, sonst tust du dir nix gutes.


    Ich war am Anfang auch etwas skeptisch, aber es hat bei mir zum gewünschten Erfolg geführt.


    Die ersten 7 Tage hatte ich noch immer wieder Kühlflüssigkeit mit einem weißen Schmier-Teppich im Ausgleichsbehälter, das war wohl gebundenes Motorenöl. Seitdem hab ich aber keinerlei Wasserverlust mehr und auch keine Wasserperlchen im Öleinfülldeckel.


    Also : toi-toi-toi :top:


    P.S.: Nichts destotrotz : vor der Anwendung schaun, was im Kaufvertrag steht bzgl. Gewährleistung. Wenn du den Wagen noch recht neu hast und kein Ausschluß vereinbart ist ist es eigentlich Sache des verkäufers ( zugesicherte Eigenschaften ). In jedem Fall würd ich das ganze Vorgehen mit Bildern dokumentieren, um evtl. im Falle eines Falles später nochwas als nachweis zu haben.

  • Letztes Jahr beim Galloper, Öl im Kühlmittel, unter Last heißgeworden,
    keine 100.00km drauf, 3 Monate aus der Garantie raus, keine Kulanz, ...
    Eine der Zylko-Schrauben nicht ganz fest, Kopf ließ sich nicht planen, 3000,- Euros, seis drum..
    Interessant find ich nur, daß man wirklich genau schauen muß, bevor man einen Riß bemerkt, siehe beide Fotos


    Gruß Thorsten


    PS: Mit der Methode von Crizz konnte ich auch schon gute Erfahrungen machen

  • hallo, dieser sandfarbene schaum ist mir bekannt als ablagerung wenn der ölwechsel nicht regelmäßig gemacht wird. dann schäumt das öl auf. hatte meine freundin an ihrem golf mit 50000km. jetzt hat er knapp 200000km runter und nichts zu spüren von einer defekten kappesdichtung. wir haben ihn auch darauf untersucht und haben nichts in dieser richtung feststellen können. und leistung hat er wie am ersten tag.


    markus

  • Der Schaum tritt auch auf, wenn man häufig nur Kurzstrecken fährt. Das Öl wird nicht richtig heiß, kondensiertes Wasser verdampft nicht und schlägt sich am Deckel als brauner Schaum (= Öl - Wasser - Gemisch) nieder.


    Bei meinem Fiesta ist das seit Jahren genauso. Ich habe nur 4,5 km zum Arbeitsplatz, dadurch wird der Motor kaum warm.


    Ich denke kein Grund zur Aufregung. Mach' mal nen Ölwechsel und beobachte weiter.


    Viele Grüße
    Thomas :)