Um ein Haar wäre es passiert!

  • Hallo!


    Am vergangenen Mittwoch wären meine Frau und unser kleiner Sohn mit unserem Ford Explorer um ein Haar heftigst verünglückt: Kurz vor unserem Wohnort (ca. 6 km) ruft meine Frau bei mir an (Vadder hatte sich gerade das Feierabendbier aufgemacht...) und sagt "Mit dem Ford Explorer stimmt was nicht, irgendwas ist komisch. Unruhiges Fahrverhalten". Sie also Taschenlampe raus (Nacht und Schneetreiben) und Reifen kontrolliert. Alles ok. Ich sage fahr langsam weiter.


    Im Nachbarort angekommen, ruft sie wieder an und sagt "Ich fahre keinen Meter mehr, komm her. Das Fahrverhalten ist noch schlechter geworden, das Auto wackelt." Ich also runter vom Sofa und rein in unseren Windstar. Beim waidwunden Ford Explorer angekommen (es schneit noch immer wie blöd) schauen wir gemeinsam ums Auto und dann traf uns der Schlag:


    Am linken Hinterrad sind drei Radbolzen abgebrochen, der vierte hat keine Radmutter mehr, der fünfte eine Radmutter die kurz vorm Abfallen war....


    Also rein in den Schneematsch unters Auto und den Wagenheber angesetzt. Zum Glück habe ich immer einen Satz Originalradmuttern im Auto falls ich das Originalersatzrad benötige.


    So bin ich dann die letzten Kilometer in Schrittgeschwindigkeit heim. Frau und Sohn haben den Windstar genommen.


    Zuhause angekommen, haben wir uns angefangen Gedanken über die Ursache zu machen. Siehe da, der Ford Explorer war ein paar Tage vorher bei unserer Fordwerkstatt zur Inspektion. Und laut Wartungsplan werden dabei die Hinterräder zur Bremskontrolle abgebaut. ?(


    Am nächsten Morgen bin ich um 08:00 Uhr beim Händler gestanden und habe den Kundendienstmeister und den Serviceleiter mit dem Vorfall konfrontiert. Der Ford Explorer wurde mit dem Abschleppwagen bei mir abgeholt und ein Ersatzfahrzeug (Mondeo Turnier TDCI) vor die Tür gestellt.


    Diagnose: Vermutlich die Radbolzen bei der Montage viel zu fest angezogen! Leider war/ist der ausführende Mechaniker derzeit krank.


    Auf Ford-Kosten wurden jetzt alle Radbolzen ringsrum erneuert, die Reifen kontrolliert (und bei der Gelegenheit auch noch neue Schubstrebengummis von KTS) eingebaut. Kostenlos.....


    Sachen gibt es, die so sollte man meinen dürfen einfach nicht passieren. Als Konsequenz muss jetzt bei diesem (großen) Ford-Händler jeder Mechaniker das korrekte Drehmoment mit seiner Unterschrift auf den Kundendienstunterlagen quittieren.


    Wollte ich nur mal so erzählt haben...

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  • Hallo Dirk!


    Da habt ihr ja riesiges Glück gehabt!


    Ich bin es zwar gewöhnt nachzuprüfen ob die Radmuttern fest genug angezogen wurden - aber das die zu fest angezogen werden, an das habe ich noch nie gedacht... ?(

  • Sachen gibts..da hat Deine Familie echt Glück gehabt. Mancher wäre weiter gefahren ...und peng!
    Aber wenn man sich auf "Fachleute" nicht verlassen kann, was tan. Alles kann man nicht nachkontrollieren. Weil wenn man das kann gehts auch selber.
    Also hoffentlich ist das Glück uns Allen hold!


    Gruß Peter

  • @Dampframme:
    Schön, daß nichts passiert ist und die Firma so kulant war!


    @Alle:
    Das war nun schon der zweite Vorfall eines Mitgliedes innerhalb eines
    halben Jahres!


    Eines zeigt der Vorfall in jedem Fall:
    Wenn an Euren Rädern jemand dran war, dem Ihr nicht vertraut
    oder Ihr habt seit Kauf die Räder noch nicht abgehabt:
    Besser mal kontrollieren!


    mfg
    Mark

  • jeder Reifendienst bei uns verwendet einen Drehmomentschlüssel , Ford Werkstätten nicht ???

  • Is ja der Hammer,


    ich sehe es immer häufiger - ich bin einfach blauäugig und vertrau den angeblichen Fachleuten.


    Sollte man anscheinend nicht tun.


    Gott sei dank ist nichts passiert.

  • Was soll ich denn tun, wenn das Auto in einer Vertragswerkstatt war?


    Ich kann doch nicht hinterher den ganzen Wagen auseinandernehmen, wenn die es ebenfalls getan haben, um die Arbeit von Fachleuten zu überprüfen! Wenn ich den Wagen irgendeinem schmierigen Hinterhofschrauber gebe, der mir eine Generalüberholung der Bremsen für 20 Euro macht, bin ich entsprechend mißtrauisch. Aber bei einer Pflaumenwerkstatt? Spätestens dort erwarte ich, daß die Arbeit sicher und korrekt erledigt wird. Die praktizierte Kulanz der Werkstatt ist da meiner Meinung nach das mindeste, was man erwarten kann. :niemals:


    Um das Ganze auf die Spitze zu treiben: Wenn ein Ölwechsel in der Werkstatt durchgeführt wurde sollte ich also am besten hinterher kontrollieren, ob der richtige Ölfilter eingesetzt wurde, ob er korrekt montiert ist, die richtige Ölmenge eingefüllt wurde usw? Dann kann ich es auch gleich selbst machen. :ditsch:


    Also bitte! :moser:


    Immerhin zahle ich eine Menge Geld, daß die ihre Arbeit vernünftig und verantwortungsvoll erledigen. Daß mal eine Kleinigkeit nicht perfekt erledigt wird kann mal passieren, aber Radmuttern!? :nono:


    Gottseidank war Dampframme's Frau vorsichtig und hat rechtzeitig gemerkt, daß etwas nicht stimmt. Andernfalls hätte das ein böses Ende nehmen können. Gut, daß dem nicht so war!


    Sowas erschüttert immer mein Vertrauen in die Fachwerkstätten, besonders die Vertragswerkstätten. Ich hab den Eindruck, daß kleine, freie Werkstätten da besser aufpassen. Die haben immerhin einen Ruf und damit eine Existenz zu verlieren. Das scheint ausreichend Motivation für gute Arbeit zu sein.

    Einmal editiert, zuletzt von MasterLoser ()

  • Zitat

    die Firma so kulant war!


    Wer war da kulant ???????? - Die können froh sein, dass Dirk die Sache nicht von einem Kfz-Sachverständigen begutachten lassen hat und danach die Firma verklagt..... ich denke die hatten wohl allen Grund dazu "kulant" zu sein.
    Nicht auszudenken was da passieren hätte können.....

  • Hey Dirk,


    "Gott sei Dank" oder besser gesagt- dem schnellen und richtigen Verhalten Deiner Frau sei Dank ist nicht "mehr" passiert.


    Manch andere(r) wäre einfach weitergefahren...


    Bin auch der Meinung von Gert, das man da von Kulanz eigentlich nicht reden kann. Eher verschämte Urbanität. Im Falle eines Rechtsstreites hätte die Werkstatt dichtmachen können.


    Da siehste mal wieder: Quae nocent, docent - Was schadet, lehrt.

  • Hi


    Bei Dampframme waren die Schrauben zu fest angezogen und bei mir viel zu leicht. ;(
    Da habt Ihr richtig Glück gehabt, genau wie ich damals. Auch bei mir war es eine Ford Hauptvertretung.
    Soviel zum Vertrauen in die teuer bezahlten Leistungen der Werkstätten. :moser:


    Alex

  • Hmmmm,


    scheint Deine Frau hat die Situation richtig eingeschätzt und richtig gehandelt. Ich habe aber eine Frage an Dich:


    Was denkst Du wie hoch Dein Anteil an diesem Beinahe-Malleur gewesen ist?


    Mal ganz unabhängig davon ob die Werkstatt hinterher kostenlos den Wagen instand gesetzt hat. Mir ist an Deinem Thread was aufgefallen:


    "...zum Glück habe ich immer Original Radmuttern dabei...." Und das lässt ja vermuten, daß Du den Wagen mit nicht-originalen Radmuttern fährst.... oder??


    Joe

  • Hi,


    ist ja nen Hammer,..... aber ich denke Drehmomentschlüssel ist wohl Pflicht.


    Ich habe meine Spurverbreiterungen seit kurzem drauf, gem. Gutachten muten diese plus die Reifen nach 100 Kilometer nach gezogen werden
    Vorallem, wurde da hier auch neue Radmutter verwendet und die Radbolzen gekürzt wurden.


    Zum nachziehen ware ich dann auch dabei, und die Jungs waren wirklich fit und schnell, und haben auch den Drehmomentschlüssel verwendet.


    Aber irgendwie ist das beunruhigend, man hat ja nicht immer Zeit, sich das ganze anzuschauen, bzw. dabei anwesend zu sein.


    Aber wenn man sich darauf auch nicht mehr verlassen kann...........


    Gott sei dank, ist deiner Familie nichts passiert.


    CU
    gerbemic

    XP1 / Blau / NE-EM 2310
    You don't win once in a while; you don't do things right once in a while; you do them right all the time. ;)

  • Wie ist das richtige Drehmoment um nicht zu lose oder fest zu ziehen?


    Was spricht dagegen einen Satz Original Schrauben mitzuführen?
    Ich des letztens eine Schraube - warum auch immer verloren - und auch Reserve dabei.
    Wobei an allen meiner Fahrzeuge sind die gleichen Schrauben dabei, steht nir FORD drauf.. ?!?!
    Es ist doch unerheblich ob ich Original oder Zubehör Schrauben mit dem falschen Drehmoment anziehe.

  • Hi Maik


    Ich hab gerade mit meinem Reifenhändler telefoniert , laut seinen Angaben verwendet er 135Nm bei der Serien-Alufelge , Unterlagen von Ford hat er aber auch nicht.
    Jetzt ist natürlich die Frage , welche Schraubenfestigkeit die Orginal Muttern haben .
    In meiner Betriebsanleitung sind auch keine Drehmomente angegeben


    das ist vielleicht auch ganz interessant
    http://www.justiz-augsburg.de/lg/Radmuttern.htm


    mobay

  • Wenn du Loctite als Schraubensicherung meinst ...


    würd ich nicht machen , du wirst Probleme bei der Demontage bekommen (zumindest unterwegs) , mal abgesehen von den Gewindebolzen , das Drehmoment dürfte dann auch ein anderes sein
    mobay

  • Hi


    Ist eigendlich ganz einfach. Spurverbreiterung und Rad haben beim Ford Explorer135 Nm.
    So einen Drehmomentschlüssel sollte eigentlich jeder haben. Die gibt es auch im Baumarkt in schon annehmbaren zustand. Die Spurverbreiterung ziehe ich nach 100Km. nach. Die Räder so nach 200Km.

    Drehmomentschlüssel ist dabei aber Pflicht.


    Kleine Geschichte dazu:


    Ein Kumpel von mir mit schönem 66'' Mustang Cabrio in Rot hat mich früher immer ausgelacht wenn ich mit dem Drehmomentschlüssel ankam.
    Er meinte sowas brauche es nicht.
    Vorletzten Herbst wechselte er die Räder, wieder mal ohne Drehmomentschlüssel.


    Irgendwann leutete dann mal mein Telefon, der Kumpel wurde von seinem eigenem Hinterrad überholt und war den tränen nahe. Zum Glück ist niemandem etwas passiert, ausser dem schönen Mustag. Die Reparatur war um ein vielfaches grösser als ein Drehmomentschlüssel gekostet hätte.

  • @Andy, dann stimmt das ja mit den 135Nm



    Reinigen ist übrigens eine gute Idee :top:


    Zitat

    Wer haftet, wenn sich nach einem Radwechsel die Schrauben eines Rades lösen? Rechtzeitig zur Reifenwechsel-Zeit hat der ADAC auf zwei Urteile zur dieser Frage hingewiesen. Im ersten Fall verurteilte das Landgericht Stuttgart (Az: 25 O 652/97, NJW-RR 1998, 960, ADAJUR-Dok-Nr.32155) eine Werkstatt einem Autofahrer den entstandenen Unfallschaden voll zu ersetzen. Die Werkstatt hatte es unterlassen, den Kunden darauf aufmerksam zu machen, dass schon nach kurzer Fahrzeit die Befestigungsschrauben nachzuziehen sind. Die Stuttgarter Richter gaben dem Werkstattunternehmer auch deshalb die alleinige Schuld, weil dieser bei der Montage auf die Alufelgen des Kundenfahrzeugs die Schmutz- und Rostpartikel nicht sorgfältig genug entfernt hatte. Eine gründliche Reinigung ist vor dem Aufziehen der Reifen auf Alufelgen stets erforderlich.


    Etwas anders lag der Fall in einer Entscheidung des Amtsgerichts Trier vom 31.7.1998 (Az: 7 C 278/98, NJW-RR 1999, 250). Auch hier versäumte es die Werkstatt dem Kunden zu informieren, dass nach einigen Kilometern der feste Sitz der Radschrauben kontrolliert werden muss. Den Werkstattbetreiber trifft an dem später wegen eines gelösten Rades entstandenen Unfalls allerdings nicht die alleinige Schuld. Auch wenn die Pflicht des Autobesitzers seine Räder zu kontrollieren bei weitem nicht so groß ist wie das Versäumnis der Werkstatt, muss dem Kunden eine Mitschuld angelastet werden. Der Fahrer des Pkw hatte nach etwa 50 gefahrenen Kilometern eine leichte Unwucht wahrgenommen, daraus aber nicht auf lockere Radmuttern geschlossen. Nach Ansicht des Amtsrichters sollte auch allgemein bekannt sein, dass nach der Reifenmontage und einigen zurückgelegten Kilometern die Radschrauben zu kontrollieren sind. Aus diesen Gründen wurde auf eine Mithaftungsquote von 30 Prozent entschieden.


    Stand: 23.10.2002 / 10:32 Uhr
    Quelle: mdr /Auto Motor Sport
    http://www.auto-motor-und-sport.de/d/17212


    mobay

  • Mein Ansatz war ein anderer. Wer die "Original Muttern" mitführt benutzt andere Muttern, möglicherweise auch andere Felgen. Und da stellt sich die Frage welche Art Gewinde in den "Zubehör-Muttern" sind und warum man diese so stark anziehen kann, daß die Stehbolzen über die Streckgrenze belastet werden.


    Ich kann mir nicht vorstellen, daß eine Werkstatt Radmuttern mit mehr als 120 oder 130NM anzieht. Daher war meine Frage an der Ersteller des Threads wie groß er die Ursache möglicherweise auf der eigenen Seite sieht.


    Joe

  • ... das gewinde eine nachträglichen mutter muss ja leich der originalen sein.. um auf den bolzen zu passen..


    es ist doch unerheblich ob ich nun original muttern nutze oder welche aus dem zubehör... entscheidend ist doch der gleiche kegelbund und das anzugsmoment..


    oder was sagt da ford?

  • Hi Maik


    bist du dir da sicher ? das Loctite wir doch erst nach einiger Zeit fest ,
    das Drehmonent ergibt sich doch nicht nur durch den Druck Mutter gegen Felge sondern auch durch die Reibung Metall auf Metall der Gewindegänge und wenn da eine noch "feuchte" Paste dazwischen ist ??


    Ich hätte beim lösen Angst um den Ford Explorer-Radmutterschlüssel , der ist doch auch nicht besser als das durchschnittliche Baumarkt-Werkzeug .


    Bei meiner Duc hab ich früher auch immer Loctite verwendet , hab ich aber dann aufgegeben weil ich das Ausbohren leid war , wenn der Schrauben-Kopf abgerissen war. Ist eine unangenehme Arbeit mit der Handbohrmaschine.


    das hängt natürlich auch vom Schraubenmaterial ab , hab später dann immer Standard 8.8 verwendet und nie Probleme mit selbständigen lösen gehabt


    mobay

  • Leute


    Loctite wird wenn es warm wird doch wieder Flüssig.


    An meinen Chromfelgen kann ich mir die Finger verbrennen nach ausgibiger Fahrt. Und dann das ganze Loctite Zeugs in der gegend herum geschleudert.


    Kanns ja auch nicht sein.

  • Temperatur ?
    das hängt auch wieder vom verwendeten Loctite Typ ab
    gibt auch Loctite das man am Motor und Getriebe verwenden kann


    z.B. mittelfestes Loctite (290)
    Datenblatt


    mobay

  • Am besten, man klebt die Räder mit irgendsoeinem "Abfallprodukt aus der Raumfahrt" an, das hält bombenfest und ist erdbebensicher. Wenn man dann mal die Räder abmontieren will...naja, man kann halt nicht alles haben, oder? :P