Lackieren mit Spraydose

Hallo Wolle

Warst du der Täter ?

Grundsätzlich möglichst alles von einem Hersteller nehmen. Also Grundierung, Füller, Lack.
Weiterhin möglichst mehr als 15° Temperatur Umgebungstemperatur. Halbwegs staubfrei ... vernünftiges Licht ist klar.

Gegenstand entfetten --> Silikonentferner. Danach möglichst nicht mehr mit nackten Händen anfassen.
Grundierung nass in nass. Das heißt eine Schicht Grundierung ... 10 min. warten (ablüften) und dann die zweite Schicht drüber legen. Trocknen lassen. Kommt auf die Temperatur drauf an. Halbe Stunde eventuell.

Danach die Grundierung mit 400er Schleifpapier anschleifen. Die Oberfläche halt etwas glätten. Grundierung ist ja meist etwas grob.
Dann den Staub entfernen. Abblasen oder mit einen ganz leicht feuchten Lappen drüber wischen. Der profi nimmt da ein "Honigtuch".

Den Lack auch in zwei bis drei Schichten nass in nass lackieren.
Also eine Schicht halbwegs deckend ... 10 min. ablüften lassen, dann die zweite Schicht deckend drüber legen. Ggf. nochmal 10min. warten und eine Finishschicht lackieren.
Sicken und Kanten möglichst nicht direkt besprühen. Da entstehen die meisten Läufer.
Sprühabstand 15-20cm.

Jetzt alles trocknen lassen. Ohne Trockenkammer 24 Stunden. Auch hier wichtig. Je tiefer die Temperatur, um so länger benötigt der Lack zum aushärten.

Sprühnebel kann man mit 1000er Nassschleifpapier abschleifen ggf. noch mit 2000er nass hinterher. Anschließend alles polieren. Halt wie KFZ-Lack.

Klarlack schützt den Basislack und kann ihn noch eine größere Tiefe bringen.
Dabei muss der Basislack nach dem aushärten noch einmal angeschliffen werden. Leicht mit 800er trocken. Den Staub mit Silikonentferner entfernen. Dann den Klarlack drauf. Wieder in zwei bis drei Schichten nass in nass. Also immer ca. 10min Zeit zum ablüften lassen.
Anschließend auch hier ausreichend trocknen lassen, ggf. Sprühnebel entfernen und polieren.

Der Zwischenschliff hat die Aufgabe Haftung zwischen den verschiedenen Farbschichten herzustellen.
Ohne Zwischenschliff ist die Basislackschicht zu glatt. Die Klarlackschicht blättert früher oder später wieder ab.

Das Verfahren bezieht sich ausschließlich auf die Verarbeitung von Lösemittelhaltigen Lacken.
Wasserbasislacke bedürfen eine etwas andere Handhabung.
Sprühdosen am besten mit verdrehbaren Düsen verwenden. Die zersteuben halbwegs fein und man kann die Strahlbreite selbst bestimmen (quer oder hoch).

Du hast jetzt praktisch nur die rote Farbe auf dem Kerl drauf ?

Nun ja, leichte Orangenhaut ist auch nicht so das Problem. Auf dem Foto sieht man nix davon.

Kann man aber auch alles wieder runter bzw. glatt schleifen.
Also einfach mal mit - je nach Gefühl für die Lackdicke und Stärke der Orangenhaut - 400er, 600er oder 800er Schleifpapier die größeren Flächen vorsichtig nass anschleifen. Möglichst nicht über die Ecken und Kanten schleifen.

Staub entfernen und dann den Klarlack drauf.

Egal wie und warum, aber den Klarlack würde ich bei dem Verwendungszweck sowieso drauf machen.
Wenn der Kerl in allen möglichen Ecken der Welt so grob behandelt wird, ist eine einfach Lackschicht ruck zuck bis auf die Grundierung durchgestoßen. Der Klarlack hält da das ganz Grobe schon gut ab.
Er ist ja auch meist härter ....und du kannst ihn auch bei Bedarf wieder aufpolieren.

Hat sich ja gelohnt

Und wieder einer der wegen Fahrlässigkeit die Rente nicht erreicht hat.

Mein Beileid Wollimann

Nicht nur Du konntest aus dem Bericht lernen. Ist auch super für mich. Werde es das nächste mal so probieren.

Danke an Falk4x4

.... Sorry ... ich schmeiß mich gerade weg.

Nun ja, ist ja noch nicht mal schade um die Lebenszeit, die man mit der Reparatur verbracht hat. War ja offensichtlich auch lehrreich.

Die Haltbarkeit des Lacks war abgelaufen..